Weekly Wisdom
Das Bedürfnis immer mehr zu wollen.
Warum wir so unterschiedliche Lebensmotive und Ziele haben und wie diese unser Verhalten beeinflussen.
588 Wörter / 3 Minuten Lesezeit

Warum haben wir unterschiedliche Lebensmotive?
Die Unterschiede in unseren Lebensmotiven und Zielen entstehen durch eine Kombination aus biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren. Durch genetische Veranlagung, Sozialisierung in der Familie, Schule etc., kulturelle Einflüsse und vielfältige Erfahrungen entwickeln wir unser individuelles Motivationsprofil und diese Elemente beeinflussen, wonach wir streben und was uns glücklich macht.
Das Streben nach mehr.
Neben dem unterschiedlich ausgeprägten inneren Motiven können weitere Ursachen definiert werden. Wie im Beitrag zur „Hedonic Treadmill“ detailliert beschrieben, gewöhnen sich Menschen rasch an erreichte berufliche und materielle Erfolge. Das Glücksgefühl, das durch den Erwerb von Reichtum oder Status entsteht, ist daher oft nur kurzfristig. Um das gleiche Maß an Zufriedenheit zu empfinden, braucht es neue Ziele, die man erreichen kann oder noch größere Erfolge.
Angst vor Stillstand oder Bedeutungsverlust als weitere mögliche Ursache.
Wer sein Leben lang durch berufliche oder finanzielle Erfolge definiert wurde und seinen Selbstwert daran misst, könnte Stillstand und das Fehlen von Entscheidungsmacht als Verlust an Bedeutung oder Relevanz erleben. Besonders im Alter von 50 bis 60 Jahren, wenn das Karriereende in Sichtweite rückt, kann dies ein Antrieb sein, weiterhin erfolgreich sein zu wollen.
Quelle:
Kahnemann, Daniel: Schnelles Denken, langsames Denken (2011)
Reiss, Steven: Das Reiss Profile. Die 16 Lebensmotive. Welche Werte und Bedürfnisse unserem Verhalten zugrunde liegen (2008)